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Ortsgemeinde Ettringen
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Chronik

Ettringen

Eins der vielen stattlichen Dörfer, die zwischen Mosel, Ahr und Rhein in den letzten Berghängen liegen, ist Ettringen.

 

Wie in ein behagliches Nest scheint der Kern des Dorfes eingebettet in eine Talmulde, während die Häuser am äußeren Rand neugierig hinaufklettern und hinausschauen in ein weites, reizvolles Land. Hochgelegen grüßt auch schon von weitem die Pfarrkirche den Heimkehrenden, von welcher Seite er auch dem Dorf zuwandern mag.

 

Ernste Wächter aus dunkler Vorzeit aber sind für diese heimelige Stätte menschlichen Lebens die Berge der nächsten Umgebung: der Hochsimmer, 580 m hoch, von dessen Aussichtsturm man weit hinübersehen kann zum Rhein, zur Mosel und in die hohe Eifel;

 

 der Hochstein oder Forstberg, 563 m hoch mit der Genovevahöhle

 

 und der Bellerberg, 428 m hoch, auf dessen kahlem Gipfel die Kinder im Sommer mit ihren Ziegen herumklettern und von dem sie im Winter auf ihren Schlitten heruntersausen.

 

Zeugen einer längst vergangenen Zeit sind auch die ausgedehnten Steingruben um das Dorf, von denen Tag für Tag das ernste Lied des Steinmetzhammers herüberklingt, das nicht aufhört zu singen vom harten Kampf des Menschen um sein tägliches Brot.

 

Wenn wir im sinkenden Abend auf einem der drei umliegenden Berge stehen und sich der Zauber der friedlichen Heimat unserer Sinne und unseres Herzens bemächtigen will, dann fällt es schwer, sich die gewaltigen Naturereignisse vorzustellen, die das Gesicht dieser Landschaft geprägt haben.

 

Es war in der Zeit vom Tertiär bis zum Diluvium, als Erdbeben und unterirdisches Rollen jene grausamen Naturschauspiele ankündigten, bei denen sich die Berge öffneten, gelbe  Schwefeldämpfe die Gegend in Finsternis hüllten, schaurige Flammengarben zum Himmel schossen und ein Sand und Ascheregen im weiten Umkreis alles Leben vernichtete.

 

 (Sandniederschlag aus dem Gebiet des Laacher Sees kann man nach Osten bis Kassel, nach Süden bis Moselkern nachweisen).

Bomben von der Größe eines Eies zu Riesenbrocken fielen krachend zu Boden und wühlten die Erde durch die ungeheure Wucht des Aufschlages tief auf.

 Dann drang aus dem tiefen Kraterschlund ein Strom glühender Lava und kroch wie eine Riesenschlang ins Land, Bäume und Sträucher fressend.

 

Schon vor dem letzten Ausbruch der Vulkane war unsere Gegend von Menschen bewohnt. In den Steingruben am Bellerberg fand man in einer sandigen Lehmschicht, unter einer unberührten Decke vulkanischen Sandes von Menschenhänden bearbeitete Geweihstücke und eine Speerspitze aus Knochen. Hier und auf dem Winnfeld kamen öfter auch Knochen von eiszeitlichen Tieren zum Vorschein. Wo aber diese Tiere der Uhrzeit lebten, Mammut, Rentier, Höhlenbär und Wildpferd, da konnte sich auch der Mensch aufhalten. Von festen Siedlungen für einen längeren Zeitraum kann man allerdings in der damaligen Zeit nicht sprechen. Die Menschen waren Jägervölker, die noch nicht sesshaft waren, sondern stets die Gegenden aufsuchten, die eine ertragreiche Jagd boten.

 

In Felshöhlen und Erdlöchern fristeten sie in kümmerliches Leben voller Gefahren und Schwierigkeiten. Zur Herstellung der sehr rohen Werkzeuge und Waffen benutzte man Steinmaterial.

 Die Zeit des geschlagenen Steins nennt man die ältere Steinzeit. Durch die vulkanischen Ausbrüche in unserer Heimat wurden die Menschen dieser Zeit zum Verlassen ihrer Jagdgründe gezwungen. Damit endigt in unserer Gegend auch die ältere Steinzeit. Ihre Fortsetzung bildet die mittlere Steinzeit, die wegen ihres zeitlichen Zusammentreffens mit den vulkanischen Ausbrüchen bei uns nicht vertreten ist.

In weitem Umkreis war die Gegend eine Steinwüste geworden, in der Aschenregen und Lavaströme alles Leben keimte, wuchs empor, und nach einer weiteren geraumen Zeitspanne kamen Völkerschwärme aus Nor, Ost und West und ließen sich an den fruchtbar gewordenen Gebirgszügen nieder. Sie kannten bereits die Zähmung der Haustiere und regelrechten Ackerbau.

Diese Zeit, in der immer noch, wie in der vorhergehenden, der Feuerstein zur Herstellung der Gebrauchsgegenstände verwendet wurde, nennt man die jüngere Steinzeit.

Auf dem Bellerberg wurden aus dieser Zeit eine Feuersteinsäge und Gefäßscherben ausgegraben. Die Bevölkerung wohnte auf dem Lande zerstreut, drohte jedoch Gefahr, so floh sie in Fliehburgen; das waren mit Wall und Graben, manchmal auch mit Palisaden geschützte Erdwerke. Eine solche Fliehburg besaß die Bevölkerung unserer Heimat auf dem Katzenberg bei Mayen.

Die jüngere Steinzeit dauerte in unserer Gegend etwa 5000 – 2000 v. Chr. Sie wurde abgelöst durch die Bronzezeit, in der Waffen und Werkzeuge zunächst aus Kupfer, später aus Bronze – einer Legierung von Kupfer und Zinn – hergestellt wurden.

 

Um 1000 v. Chr. Wird die Bronze durch das Eisen verdrängt, daher nennt man die nun beginnende Zeit die Eisenzeit. An allen Gegenständen sieht man deutlich den Fortschritt in der Kultur. Unsere Kenntnis der damaligen Kulturzustände stützt sich hauptsächlich auf Grabfunde. Der Tote wurde verbrannt, seine Asche gesammelt und in einer Urne beigesetzt. Meistens überwölbte ein Erdhügel, in den Feldern östlich vom „Mayener Kreuzchen“ und östlich der Straße Mayen-Ettringen in den Steingruben auf dem „Ettringer Feld“. In der Eisenzeit wurde die Besiedlung der hiesigen Gegend immer stärker. Den Grund hierfür müssen wir in der fortschreitenden Entwicklung der örtlichen Steinindustrie suchen, die bereits in der jüngeren Steinzeit begonnen hatte. Vorgeschichtliche Steingruben befinden sich in der Nähe von Ettringen am Spitzberg, im Distrikt Winnfeld und im Kottenheimer Wald.

 

Um 500 v. Chr. Drangen die Kelten oder Gallier von Südfrankreich aus nach Deutschland vor und kamen auch in unsere Gegend. Bei uns, im nördlichen Rhein-Mosel-Winkel, ließen sich die Treverer nieder.

 

300 Jahre später zogen dann aus dem Innerendes heutigen deutschen Raums die ersten Germanen auf das linke Rheinufer. Im letzten vorchristlichen Jahrhundert haben sie bereits die Oberhand bei uns gewonnen, müssen ihre Herrschaft jedoch noch vor Chr. Geburt an die Römer abtreten, die Julius Cäsar bis an den Rhein, zweimal sogar über den Rhein geführt hatte. Aus der Zeit von 50 v. Chr. Bis einige Jahrzehnte nach Chr. Hat man in Ettringen viele Funde gemacht. In den Jahren 1912 und 1913 fand man in den Grundstücken des Landwirtes Gerhard Ackermann ein germanisches Gräberfeld mit ungefähr 28 Brandgräbern. Die Verbrannten Knochen der Toten hatte man aufgelesen und in Urnen der Erde übergeben. In einer Urne befanden sich neben Menschenknochen auch solche von Schwein und Huhn. Da man als Beigaben verschiedene Bronzespitzen und auch einen Schildbuckel fand, wird es sich teilweise um Männergräber gehandelt haben.

Damit, dass der römische Feldherr J. Cäsar die römischen Grenzen bis zum Rhein verschob, beginnt bei uns die Römerzeit. Die Besiedlung unserer Gegend nimmt gewaltig zu, da sich neben der starken gallischen und germanischen Bevölkerung auch Römer hier niederließen. Bis in jene Zeit hinein lässt sich die Entstehung des Ortsnamens verfolgen. Die älteste und überlieferte Form ist „Etterich“. Die Ortsnamen mit der Endung “-ich“ gehen auf eine keltische Form “acon“ oder “iacon“, lateinisch “acum“ oder “iacum“ zurück. Die lateinische Form für Ettringen wird also “Ateriacum“ gelautet haben. Zu diesem Wort, welches die sächliche Form eines Eigenschaftswortes darstellt, muß man ein Hauptwort ergänzen. Die beiden Nachsilben “acum“ und “iacum“ bezeichnen den Zusammenhang eines Ortes mit einer Person. Der Ortsname ist also dadurch entstanden, dass man an den Namen des Gründers der Niederlassung, der hier vielleicht “Aterius“ hieß, diese Nachsilbe anhängte. Da man zur Römerzeit nur Einzelgehöfte hier voraussetzen darf, wird man zunächst einen solchen Hof mit dieser Bezeichnung belegt haben. Später hat sich dann der Name des Hofes auch den übrigen menschlichen Siedlungen mitgeteilt.

Bei der jetzigen Namensform drückt das germanische “ingen“ ebenfalls den Zusammenhang mit einer Anzahl von Personen aus, es bezeichnet die Gründung einer Sippe. Wissenschaftlich unhaltbar ist die Erklärung, wonach “Ettringen“ aus “Nettering“ entstanden sein soll.

 

Ein Lokalgedicht erzählt von der Legende:

 

In dem Dorf ein Fischer fing ein‘ Fisch,

der Genovevas Ring im Nettetal hat verschlungen.

Als nun die Mär ward allbekannt,

Nettering ward das Dorf genannt,

wo solcher Fang gelungen.

Den Namen trug nun gut und recht

das Dorf mit seinem Erbgeschlecht.

Doch kam die Zeit mit ihrem Zahn

und nagte fort und fort daran.

Ettringen heißt es heute.

 

Es haben bei Ettringen eine Reihe römischer Siedlungen bestanden. sämtliche Baureste, die am Südosthang des Hochsimmers beim Pflügen der Felder zum Vorschein kamen, sind unzweifelhaft römischen Ursprungs. “Im Wallem“ bestand ebenfalls eine römische Siedlung. Vielleicht war es ein befestigter Gutshof, wie die heutige Flurbezeichnung erkennen läßt, die ohne Zweifel vom röm. “vallum“ abgeleitet ist. Beim Anlegen von Mieten zur Überwinterung von Feldfrüchten kamen öfter Tonrohre einer römischen Wasserleitung zum Vorschein. Im Krater des Bellerberges befinden sich ebenfalls Reste wahrscheinlich einer römischen Villa. Gefunden wurden u.a. Bruchstücke eines Mosaikbodens und eines Wandbelages, sowie Skulpturen aus Tuffstein, die schon eine größere Kunstfertigkeit verraten.

 

Auf dem Hochsimmer befand sich ein römischer Wachturm zum Schutz der Straßen. Das römische Ettringen haben wir als am Südostabhang des Hochsimmer zu suchen. Bei winen Zügen an den Rhein musste Cäsar zunächst noch die vorrömischen Straßen benutzen. Über Ettringen führte eine solche durch das Brohltal nach dem Neuwieder Becken. Später wurden diese Straßen von den Römern weiter ausgebaut. So führte eine Römerstraße von Mayen über Ettringen nach Brohl. In diese Straße mündete bei Ettringen auch ein Verbindungsweg mit der Trierer Straße. Nach dem Nettetal führte von Ettringen aus ein alter Weg, der ebenfalls schon zur Römerzeit Bedeutung hatte. Er lief ungefähr so wie die heutige Straße Ettringen – St. Johann – Bürresheim.

 

Um das Jahr 400 ergriffen die Franken nach Vertreibung der Römer Besitz von unserer Gegend Da man in der Nähe von römischen Siedlungen keinerlei fränkische Funde gemacht hat, muss man annehmen, dass die Franken die römischen Häuser nicht weiter benutzten. Sie bauten ihre Häuser nicht aus Stein, sondern aus Holz; daher kommt es auch, dass man bisher keine Überreste von fränkischen Bauarten gefunden hat.

 

Der älteste Name für das Gebiet, in dem Ettringen liegt, heißt Mayengau. Dieser erstreckte sich über das Wasserlaufgebiet der Brohl, der Nette mit Nitz, der Eltz der Endert und teilweise über das der Ueß. Seit Karl dem Großen waren die Gaue Verwaltungsbezirke, an deren Spitze ein vom König ernannter Gaugraf stand; später traten neben die Gaugrafen die Pfalzgrafen. Sie übten vor allem richterliche Tätigkeit aus. Ettringen gehörte ursprünglich zum Amtsbezirk der Pfalzgrafen der Rheinfranken. Ihre Pfalz, die am Südufer des Laacher Sees stand, hat unserer engeren Heimat auch den Namen “Pellenz“ gegeben, der bis auf den heutigen Tag in Geltung geblieben ist.

 

Später verließen die Pfalzgraben unsere Gegend und siedelten nach Oberrhein über. Als ihre Vasallen in der Pellenz werden die Herren von Virneburg waren u.a. die Ritter von Ettringen.

 

Unter “Pellenz“ verstand man ursprünglich das gesamte Gebiet des früheren Mayengaues. Später unterschied man eine vordere und eine hintere Pellenz. Die vordere, auch “große Pellenz“ genannt, umfasste 14 Dörfer: Bell, Eich, Ettringen, Hausen , Betzing, Kottenheim, Plaidt, Thür, Trimbs, Wassenach, Welling und Niedermendig.

Diese 14 Dörfer bildeten seit alten Zeiten ein Gericht. Es war das berühmte Hochgericht auf dem Mendiger Berg. Lag die Gerichtsstätte zunächst im Freien, so wurden die Gerichtssitzungen später in das Pellenzhaus bei der Fraukirche verlegt. Zu bestimmten Zeiten kamen hier die Pellenzbürgermeister zusammen, sprachen nach uralten Gesetzen Recht und versiegelten die Gerichtsbriefe. An diesen Tagen strömte die Bevölkerung der ganzen Pellenz nach Fraukirch, wo eine regelrechte Kirmes stattfand.

 

Um die Mitte des 14. Jahrh. kam die Pellenz unter kurtrierische Hoheit. Damals war die Erlangung des Bürgerrechtes von der Zahlung des Bürgergeldes abhängig. Um Ettringern Bürger zu werden, musste man 1770 15 Reichstaler bezahlen.

 

Im Jahre 1366 wurde die Pfarrei Ettringen, eine der ältesten in der ganzen Gegend, zum ersten Mal urkundlich erwähnt: sicherlich ist sie aber noch bedeutend älter als diese Urkunden ausweisen. Wann die erste  Ettringer Kirche erbaut wurde, lässt sich nicht mehr genau feststellen.

 

In frühester Zeit wurde am Wingertsberg in Ettringen Wein angebaut, und bei dem Lasttrunk, mit dem man Amtshandlungen zu besiegeln pflegte, wird man sich oft an Ettringern Wachstum gelabt haben.

 

Den Kernpunkt des mittelalterlichen Ettringen bildeten 5 große Höfe. Sie gehörten dem Antoniusstift zu Mayen, dem Mayener und Koblenzer Hospital, dem Kloster Oberwerth und der Abtei Maria Laach. Von diesen alten Hofgütern hat nur eins seine ursprüngliche Gestalt bewahrt. Es ist der “Haff“, der sich im Besitz des Landwirtes Stenz-Schönberg befindet.

Er stellt eine typische fränkische Hofanlage der; rechts vom Eingang das Gutshaus für den Besitzer, links die Stallungen und gegenüber der Toreinfahrt die Scheune. Er scheint einst der stärkste und bedeutendste Hof gewesen zu sein, wie auch die volkstümliche Ortsbezeichnung “Haff“ erkennen lässt. Die Besitzer des Hofes haben sogar den Dorfnamen “Hafter“ erhalten.

 

Um diese 5 Höfe gruppierten sich die meist kleinen Häuser der übrigen  Bürger, die bei den Gutspächtern arbeiteten und daneben für den eigenen Bedarf einige meistens armselige Stücke Landes bebauten.

Das Feuerbuch von 1563 erwähnte unter Ettringen 29 Feuerstellen oder Haushaltungen. Im Jahre 1787 betrug die Zahl der Einwohner 361. Die Bevölkerung bestand zum größten Teil neben einigen Handwerkern aus Landwirten. Eine weitere Erwerbsmöglichkeit, besonders im Winter, bot die Waldwirtschaft. Das geschlagene Holz, das man wegen der hohen Transportkosten in frischem Zustand auswärts nicht vorteilhaft absetzen konnte, ließ man in Kohlenmeilern verkohlen. Auch durch Hausindustrie suchte die Bevölkerung sich lohenden Erwerb zu verschaffen.

 

Um die Wende des 18. Jahrh. war in Ettringen ein sogenannter Frühmessner, dessen Haupttätigkeit in der Erteilung des Schulunterrichts bestand. Das Frühmessnerhaus stand im Bauersweg unterhalb des jetzigen Anwesens von Peter Bell, während die alte Schule sich in einem heutigen Wohnhaus am Kirchberg befand.

 

Im Oktober 1794 drangen die französischen Heere bis zum Rhein vor. Überall erklangen die Schlagworte der Revolution: “Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit!“ Am Feldzug nach Russland nahmen aus Ettringen 12 junge Leute teil. Nur wenige sahen die Heimat wieder. Einer der Kriegsteilnehmer, Johann Lauermann, folgte Napoleon sogar in die Verbannung. Wegen seiner treuen Dienste erhielt er hohe militärische Auszeichnungen, und nach seiner Entlassung eine lebenslängliche Pension. 19 Jahre regierte Frankreich unser Land nach franz. Gesetzen und Einrichtungen. Im Anfang des Jahres 1814 wurden Heere vom Rhein zurückgedrängt, und es begann die Herrschaft Preußens. Damals kamen im Verlauf kriegerischer Handlungen die Kosaken in unsere Gegend. Wie die alten Leute erzählen, sollen sei besonders die Vorräte an Sauerkraut und sauren Bohnen geplündert haben.

 

Im Sommer 1861 forderten die schwarzen Pocken und die Ruhr manches Opfer unter den Einwohnern von Ettringen. Trotzdem nahm die Bevölkerung in raschem Aufschwung um mehr als das Doppelte zu. Ein großer Teil der Bürger fand damals Beschäftigung auf dem Bergwerk Silbersand im Nettetal. Eine weitere Erwerbsmöglichkeit bestand in der Tuffsteinindustrie, mit der die Entwicklung des Dorfes eng verknüpft ist. Den Höhepunkt erreichte sie in den Jahren 1901/08. Die Zahl der Beschäftigten Arbeiter stieg auf 700 in diesen Jahren, darunter befanden sich etwa 200 Steinmetze aus der Pfalz, da die einheimischen Arbeiter nicht ausreichten. In keiner bedeutenden Stadt Deutschlands fehlt der Ettringer Tuff. Aus ihm wurden unter anderem erbaut:

Die St. Pauli-Landungsbrücken und die Oberbauten zum Elbtunnel im Hamburger Hafen, das Bahnhofsgebäude in Dortmund, die Oberpostdirektion in Hannover, das neue Museum in Wiesbaden usw.

 

 

 

Reinh. Mayer, Ettr. in Festschrift 1926 St. Seb. Schtz.Ges.

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